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Vier Gewinnt #paintskillzAm Samstag gab es in der Realschule das Derby der ungleichen vierten Mannschaften in der Kreisliga A (Anwurf natürlich VIERtel vor VIER). Die junge Truppe des TuS 97 gegen die Altinternationalen der TSG Altenhagen-Heepen. Mit wagemutiger taktischer Ausrichtung und dem rumpfigsten Rumpfkader, den die Vierte diese Saison zu bieten hatte, lieferten sich beide Mannschaften ein Duell, dass sich erst fünf Sekunden vor Schluss mit 27:28 (16:13) zugunsten der Gäste entschied.

Vor dem Spiel war die Entscheidung klar, um in diesem Spiel irgendwas gewinnen zu können, musste eine taktische Umstellung her. Gegen die mit ehemaligen Topspielern gespickte Truppe der Gäste gab es im Hinspiel eine saftige 15-Tore-Klatsche. Mit einer absoluten Rumpftruppe (Kronsi, Zinn, Schild verletzt, dazu diverse angeschlagene Spieler) und ohne Cheftrainer Sven Patzwald, dafür mit Spielertrainer Jonas Eitner ging es in das Duell. Dass sich die Gäste aus Heepen im kleinen Prestigeduell keine Blöße geben würden und ohne ihre Leistungsträger anreisen würden, war vorab klar. Wie also gegen die geballte Erfahrung und körperliche Überlegenheit bestehen? Die Entscheidung die beiden Haupttorschützen, ab der ersten Minute herauszunehmen und den „Nebenakteuren“ der TSG die Verantwortung aufzudrücken erwies sich als sehr wirkungsvoll. Gerade in der ersten Halbzeit konnte die heimische Vierte teilweise deutlich in Führung gehen (1:0; 8:4; 12:6). Erst ab der 26. Minute fanden die Gäste ins Spiel und profitierten von einigen ungeschickten Fehlern der Jürmker. Mücke konnte den Siebenmeter direkt vor der Pause leider nicht verwandeln, sodass es mit 16:13 in die Kabine ging.

Die Kabinenansprache war deutlich: „Weiter Vollgas geben, hier ist heute mehr drin als nur ein guter Eindruck beim Publikum!“ Leider verschlief der TuS die ersten 3 Minuten nach der Halbzeit vollständig, sodass die TSG erstmals nach dem 1:1 zum 16:16 ausgleichen konnte. Vorne konnten aber vor allem Marius Kleinschmidt und Jonathan Imhoff unter Regie von Fabian Gehring oder Jonas Eitner immer wieder wichtige Akzente setzen, sodass es nach 45 Minuten wieder 24:20 für die Hausherren stand. Zwei Minuten später gab es gegen Gereon von Wellmann eine berechtigte Rote Karte, als dieser Henrik Ortmann beim Wurf von außen in den Arm griff. Leider schaffte es die Vierte gegen Ende nicht cool zu bleiben und handelte sich mehrfach ungeschickte Zeitstrafen ein, gleichzeitig versuchten wechselnde Halblinke mit der Methode „Brechstange“ über den wirklich hünenhaften Innenblock, vor allem über Matthias Geukes, den Vorsprung zu erhalten – ohne Erfolg. 15 Sekunden vor Schluss gab es noch ein Heeper Time-Out. Die abermals in Unterzahl spielenden Jöllenbecker konnten das Tor über Carsten Kappelt fünf Sekunden vor Schluss nicht mehr verhindern. Die einzige Führung der TSG in 59:55 zum 27:28 war somit die wichtigste.

Natürlich ist es schön, wenn man vom Gegner nach dem Spiel das Feedback bekommt „Punkteteilung wäre gerecht gewesen“ und sich in heimischer Halle gut präsentiert, allerdings schmerzt es ebenfalls sehr, wenn 3 verworfene Siebenmeter, einige andere Unkonzentriertheiten, ein Rumpfkader und die fehlende nötige Abgezocktheit am Ende dazu führen, dass man 2 Punkte liegen lässt, mit denen in der Liga wahrscheinlich niemand gerechnet hatte. Allerdings heißt es nach dem Spiel: Die richtigen Schlüsse ziehen und das Positive mitnehmen für die nächsten Spiele!

Achso, natürlich kein Kreisliga A Spiel ohne Schiedsrichter-Besonderheit. Im Derby pfiffen die beiden großen Andreasse des VfB Jöllenbeck, interessanter Weise sahen sowohl die Jöllenbecker (TuS 97), als auch die Heeper Zuschauer ihre Mannschaft als benachteiligt an. Nach Meinung des Autors hat keine der beiden Parteien recht.

TuS 97: Stratmann, Dogan, Mühlenweg (10/3), Kleinschmidt (6), Imhoff (5), Gehring (3), Kruse (2), Wellmann (1), Martin, Eitner, Meiser, N. Patzwald