Titel-haupt.jpg

Obwohl Lennart „Pille“ Pielsticker 12 von 23 Toren zum knappen Sieg gegen die Gäste aus Senne beitrug, sprach Headcoach Sven nach dem Spiel von einer starken Teamleistung. Wie passt das zusammen? Betrachten wir das Ganze noch einmal von Anfang an…

Noch einige Tage vor dem Spiel plagten Sven Personalsorgen, da neben Lucas Mühlenweg wegen einer gebrochenen Hand auch der Einsatz von seiner Hochwohlgeboren Sir Timothy James Kruse fragwürdig war. Auch er hatte sich beim Abschlusstraining am Finger seiner gefürchteten Wurfhand verletzt. Um sich im Rückraum mehr Alternativen zu verschaffen konnte Sven Rahmlow verpflichtet werden. Ebenfalls aus der Fünften, pausierte Sergej Wagner seine noch streng geheime Arbeit an einem Kompressor der stark und präzise genug ist alle 94 AFDler gleichzeitig in Berlin von Ihren Sitzen zu pusten, um die Vierte auf der Außenbahn zu unterstützen. Schlussendlich unterbrach der Autor noch seine Handballrente. Inwieweit dies Verstärkung und nicht in erster Linie Nostalgiefaktor darstellte bleibt unkommentiert. Durch die drei Zugänge war Sven jedoch vor dem Spiel überzeugt die nötige Reserve zu haben, dass alle seine Spieler rennen können bis zum Umfallen. Ein erster Punkt der zeigt, wie wichtig das Team beim Handball ist.

Das Spiel startete mit guten 15 Minuten für die Jöllenbecker. Schon hier zeigte Pille wieso er auf der Königsposition starten durfte. Mit eigenen 3 Toren und dem größten Zug im Jürmker Angriff brachte er die Jungs mit 9:6 in Front. Hier sollen nun jedoch Beweisstück B und C angeführt werden. Jonas Kronsbein, in der Abwehr vorne vor eingesetzt (von Sven gerne als „Indianer“ bezeichnet) machte den Sennern das Leben schwer. Flink auf den Beinen konnten viele Spielzüge schon im Keim erstickt werden. Im weiteren Verlauf des Spiels nahm Jonas den wurfgefährlichsten Spieler der Senner Zweitvertretung ganz heraus, was weitere Unruhe in Ihr Angriffsspiel brachte.

Das spielerische Gegenstück stellte das Abwehrbollwerk Markus Martin im Innenblock dar. Robust wie eh und je und mit der vom Trainer geforderten Übersicht dirigierte er seine Mitspieler wie Karajan in seiner Blütezeit. Komplettiert wurde das Gefüge durch Torhüter Chuck (no introduction needed) und Lars-Ole die insbesondere im schnellen Passspiel nach vorne einige Chancen kreierten. Natürlich lief nicht alles Rund und auch die Gäste zeigten Ihre Stärken auf Außen und im „Eins-gegen-Eins“. Schwachstelle der Vierten war in den ersten 30 Minuten auf jeden Fall die Senner über die gesamte Breite der Realschule in Bewegung zu bringen. Auf der rechten Seite wurde häufig zu statisch gespielt und das von Sven seit der B-Jugend gepredigte einfache, schnelle Durchstoßen mit wirklichem Druck auf die Nahtstellen hätte hier schon den gewünschten Effekt gezeigt.  So ging es mit einem von Alf wohl als Fair bezeichnetem 13:12 in die Halbzeitpause.

Nach der Halbzeit ging es weiter wie zuvor. Kronsbein war schnell vorne, Pielsticker feuerte aus allen Rohren und Litzki tankte sich mehrfach erfolgreich durch die Abwehr. Zusätzlich wurde das Spiel nun von Sven Rahmlow gemanaged was nötige Ruhe brachte. Denn trotz der vielen guten Ansätze der Jürmker war es ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die höchste Führung der Gastgeber 3 Tore betrug. Ein weiterer Stein im Fundament der Mannschaft war die riesige Motivation von Nils und Johnny, wobei hiermit keinesfalls die Floskel „er war stets bemüht“ gemeint ist, die im Personalerdeutsch wohl das denkbar schlechteste Kompliment darstellt, sondern wirklicher Einsatz, der das Team nach vorne brachte und mitzog. Durch die Einsätze von Kruse und Markworth konnte den Rückraumschützen nach dreiviertel der Spielzeit noch eine wichtige taktische Pause verschafft werden, denn die Senner kamen noch einmal heran. Vermehrt durch einfache Würfe aus dem Rückraum spielten sich die Gäste 3 Minuten vor Schlusspfiff auf 21:21 heran.

Doch da Sprang Lars-Ole fürs Team in die Bresche und hielt mit der Fußspitze einen Siebenmeter. Es war schon der zweite gehaltene Siebenmeter doch dieser war so wichtig für die Mannschaft. Das von Harm oft beschriebene „Momentum“ konnte in diesem Augenblick gedreht werden. Zum Abschluss schweißte Lennart mit einem Gewaltwurf von 11 Metern noch das gute Dutzend ein und Sven Rahmlow tanzte den Mittelblock aus, um den Sack zum 23:21 zuzumachen.

Ohne Frage ein Sahne Tag von Pille aber nichtsdestoweniger eine starke Leistung aller Beteiligten. Die Motivation stimmte, es wurde viel gelaufen und in der Abwehr ausgeholfen. Der Rückraum hatte eine 65% Quote und die Torhüter gaben wichtigen Rückhalt. In der Kabine lobte Sven nach dem Spiel außerdem das beim ersten Unentschieden, 3 Minuten vor Schluss, alle kühlen Kopf bewahrt haben und das Spiel somit knapp aber über den Verlauf verdient gewonnen werden konnte. Quod erat demonstrandum. Handball bleibt ein Mannschaftssport.

Es spielten: Dogan, Möller, Patzwald, Martin 2, Markworth, Kruse, Litzki 3, Imhoff 2, Rahmlow 2, Wagner, Kronsbein 2, Pielsticker 12