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Die männliche A1 gewinnt am elften Spieltag der Verbandsliga mit 19:36 (10:18) bei der HSG Rietberg/Mastholte. Gegen den teils überforderten Tabellenletzten war der Sieg zu jeder Zeit ungefährdet und völlig verdient. Es folgt diesmal nicht zwingend ein Spiel-, sondern eher ein Erlebnisbericht.

Viel interessanter als das Spiel selbst war nämlich auch die spektakuläre Anreise im sonntäglichen Schneechaos. Normalerweise plant man für den Weg vom alten Bahnhof in die Sporthalle Mastholte rund 50 Minuten ein, wir brauchten dieses Mal 1:35 Stunden. Die Jürmker knallten aufgrund der desolaten Witterungsbedingungen mit rund 40 km/h über die linke Spur der Autobahn und stellten schon früh fest, dass die anvisierte Ankunft von 15:00 (Eine Stunde vor Spielbeginn) getrost über Bord geworfen werden konnte.

Die 97er zitterten um jeden Mann, Joel Steinböhmer kam zwischenzeitlich nicht mehr auf die Autobahn, Magnus Bojarra hing im Stau am Bielefelder Berg und musste sich schließlich komplett dem Killerinstinkt der A2 geschlagen geben. Zitat Bojarra aus der mannschaftsinternen Whatsappgruppe um 15:21 (21 Minuten nach Treffen!): „Ich komme nicht mehr, hier steht gerade jede zweite Karre quer auf der Bahn!“

Nun darf die durchaus berechtigte Frage gestellt werden, ob denn der öffentliche Winterdienst die Anreise nicht etwas hätte erleichtern können. Die Antwort darauf erhielt die A1 rund fünf Kilometer vor der Sporthalle Mastholte irgendwo zwischen zwei gallischen Dörfern: Ein dringend benötigtes Räumfahrzeug fanden die 97er dort komplett im Straßengraben versenkt! Und obwohl sie von der langen Reise genervt und obwohl sie im absoluten Vollstress waren, machte ein heldenhafter Hilfetrupp aus dem Fiat 500 in der Besetzung von Bockermann, Südhölter, Ruhenstroth und Höfelmeyer am Straßenrand Halt und versuchte, dem armen Beamten Hilfe zu leisten. Ehrenmänner!

Irgendwie schien an diesem Tag aber alles schief zu laufen, für die Rettung des Räumfahrzeuges waren offenkundig höhere Mächte von Nöten, sodass die Jürmker ihre Reise ohne helfen zu können fortsetzen mussten. Da die Verletztenmisere ebenfalls noch anhält, war es dann schließlich die absolute Notbesetzung, in der die 97er rund zwanzig Minuten vor Spielbeginn in Rietberg eintrafen: Aus dem 16er-Kader waren gerade mal acht Feldspieler übriggeblieben! Dazu noch ein kleiner Fun Fact am Rande: In der Sporthalle Mastholte herrscht absolutes Harzverbot.

Man könnte nun also zu dem Schluss kommen, dass an diesem seltsamen Sonntag also alle Voraussetzungen für einen deftigen Patzer beim Tabellenletzten geschaffen waren. Diese Gedanken ließ die A1 jedoch gar nicht erst aufkommen, in Windeseile wurden die Gastgeber auf 1:7 (13.) distanziert. In der Folge fand die Grintz-Sieben ein gutes Maß zwischen Spielwitz, Kreativität und Konsequenz um den unorthodoxen Spielstil der Rietberger Stück für Stück auseinanderzunehmen. Nachdem dann nach dem Schlusspfiff auf dem Parkplatz Arne Möller völlig verdient eingeseift wurde, konnte die ebenfalls anderthalb Stunden dauernde Heimreise angetreten werden.

Am letzten Hinrundenspieltag haben es die Jürmker also doch noch geschafft, den ersten Auswärtssieg einzufahren. Das könnte vielleicht auch daran liegen, dass die 97er ein gefühltes Heimspiel hatten: von den neun zahlenden Zuschauern kamen tatsächlich fünf aus Jöllenbeck. Der lockere Erfolg war nun der zweite Sieg in Folge, die A1 hat jetzt Blut geleckt und will eine kleine Serie starten. Am Samstag, den 16.12. kommt der Tabellenvierte des TV Verl in die Jöllenbecker Realschulsporthalle, Anwurf ist beim Jahresabschluss um 15:45. Nachfolgend verabschieden sich auch die erste und zweite Herrenmannschaft noch in die Weihnachtspause, ideale Voraussetzungen also, dem Wintereinbruch zu entkommen und einen gemütlichen Supersamstag in der Sporthalle zu verbringen. Kommt vorbei und unterstützt unsere Teams ein letztes Mal im Jahr 2017!

Südhölter (TW), Ruhenstroth (TW), Bockermann (8), Wehmeyer (7), Bode (5), Heidemann (5/2), Barrelmeyer, Höfelmeyer, Steinböhmer (je 3), Wittler (2)