Die Bielefelder Oberligisten beendeten gestern ihre Serie mit dem zweiten Derby. Nachdem Altenhagen/Heepen das Hinspiel mit 23:22 knapp gewinnen konnte, zeigte auch das Rückspiel die Leistungsnähe beider Teams. Endstand 23:23 – ein Ergebnis, das den Spielverlauf ziemlich korrekt wiedergibt.
Natürlich hatten sich die Jöllenbecker vorgenommen, mit einem Sieg gegen die TSG die katastrophale Rückserie ein wenig zu beschönen. Die Leistungen der letzten Spiele waren auch ansprechend, es fehlte lediglich etwas Zählbares für das Selbstvertrauen. Genau dieses Selbstvertrauen hatten sich die Jungs aus dem Bielefelder Osten in den letzten Spielen erarbeitet und zeigten dies auch von Beginn an. Besonders Lukas Steffen ging immer wieder beherzt auf die nur zaghaft agierenden Abwehr der Gastgeber zu und erzielte 5 der ersten 7 TSG-Treffer. Erst in der 11. Minute konnte der TuS97 durch einen Doppelschlag von Alex Preece erstmalig ausgleichen bzw. mit 6:5 in Führung gehen. Die Führung währte aber nur eine halbe Minute, danach übernahmen die Gäste wieder die Regie. Ihre defensive 6:0 Deckung ließ nur ein Anspiel an Kreisläufer Luca Borutta zu, allerdings spielte diese defensive Variante Michel Steffen in die Karten. Er konnte als einziger Jöllenbecker Rückraumspieler Akzente setzen und markierte 7 Buden bis zur Halbzeit. Die 97er liefen immer einem knappen Rückstand hinterher und mit 11:12 wurden die Seiten gewechselt.
Die Trainer Stern- und Kleineberg schienen genau diesen Punkt in der Kabine angesprochen zu haben – Michel brauchte mehr Unterstützung, die anderen mussten in ihren Aktionen mutiger werden. Und genau das geschah!! Justin Mühlbeier und Kaan Ersayar sorgten schnell für eine 13:12 Führung. Jan-Mattis hielt diese Führung mit zwei Klasseparaden fest und wiederum Justin M. hätte per Tempogegenstoß sogar für eine fast „uneinholbare“ 2-Tore-Führung sorgen können. Klappte leider nicht und so zog A/H beim 15:16 wieder an Jö vorbei. Danach wollten die beiden Schiedsrichter ein wenig den weiteren Spielverlauf bestimmen und schickten prompt 3 (!) Altenhagener Spieler fast gleichzeitig auf die Bank. Zwar nutzte das der sehr gute aufgelegte Alex Preece mit einem Dreierpack, aber auch die dezimierten Gäste konnten in diese Phase einen Treffer erzielen und so sprang nur eine knappe 18:17 Führung heraus. Und weiter ging es hin und her. Zwei Gästetore in Jöllenbecker Unterzahl zum 18:19 – Justin Gerth, Kaan Ersayar und Luca Borutta sorgen für die 21:20 Führung – die TSG nutzt eine weitere Überzahl zum 21:22 – TW Paul Gellmann kommt und hält diesen knappen Rückstand fest – auch Altenhagens TW Balcerowicz kann sich (leider) durch zwei gute Paraden auszeichnen. Knapp 90 Sekunden vor Schluss war wieder alles ausgeglichen, nachdem Michel Steffen mit seinem achten Treffer das 22:22 erzielen konnte. Altenhagen scheiterte an TW Wehmeyer und erneut traf Alex Preece zur 23:22 Führung für die Heimmannschaft. Natürlich waren die zahlreichen Jöllenbecker Anhänger aus dem Häuschen, denn die Uhr blieb bei 24:05 Minuten stehen. Reicht das? Es reichte nicht! Eine feine Einzelleistung von Linksaußen Julian Niehaus (sogar noch Cousin von Christian „Michel“ Niehaus) brachte den 23:23 Ausgleich. Ein abschließender direkter Freiwurf schlug nicht mehr ein.
Fazit: Sieben Führungswechsel in der zweiten Halbzeit, keine Mannschaft kommt auf mehr als ein Tor weg – da ist ein Unentschieden nur die logische Konsequenz. Schön anzusehen war das mutige Auftreten der Außen, das hat uns in der Rückserie gefehlt. Schade eigentlich, dass die Saison jetzt schon zu Ende ist. Aber Ende April geht es ja bereits mit den Quali-Spielen für die Saison 14/15 weiter. Ein Saisonresümee bzw. der Blick Richtung kommende Saison folgt.
Torschützen gegen Altenhagen/Heepen: Wehmeyer/Gellmann; Steffen (8/1), Preece (6), Ersayar (4), Borutta (2), Mühlbeier (1), Gerth (2), Pielsticker, Nürnbeger, Albat, Heidemann, Küthe, Roloff.