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Mick Hermann 20191109 2Auch nach dem zweiten Spieltag verbleibt die Jürmker Reserve sieglos. Auswärts gegen den TSV Schloß Neuhaus reichte es nur zu einem 27:27-Unentschieden, obwohl die 97er über weite Strecken das Spiel beherrschten. Die ewige Frage, ob ein Punkt verloren oder gewonnen wurde, ließ sich selten so eindeutig beantworten: einen Punkt verloren.

Fassungslosigkeit zeichnete sich in den Gesichtern der Jöllenbecker ab, als die Schlusssirene zum zweiten Mal ertönte und das Remis besiegelte. Woran hat es gelegen? An den vielen fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen zugunsten der Gastgeber? Ein bisschen vielleicht. Doch die Schuld bei den beiden Unparteiischen zu suchen, wäre dann doch zu einfach. Denn unbestreitbar ist: Bis zum Schluss hatte die Zweite den Sieg in den eigenen Händen, um diesen in den Schlussminuten kopflos herzugeben. Doch der Reihe nach.

Die Anfangsphase der Partie verlief über 2:2 und 4:4 bis zum 5:6 ausgeglichen. Zu einfach konnten die Hausherren über den stark besetzten Rückraum zu leichten Toren gelangen. Durch zwei Tore von den beiden Youngstars Mick Hermann und Benny Gehring zum 5:8 zwang man Schloß Neuhaus jedoch in der 17. Spielminute zu einer Auszeit. Aus Sicht der Gastgeber ging das Time-Out nach hinten los, konnte Carl Küthe, der die beiden Außen Christopher Zinn (verhindert) und Daniel Meyer (immer noch nicht spielberechtigt) bestens vertrat, die Führung auf 5:10 erhöhen. Etwas kopflos schenkten die 97er vor Ende der ersten Hälfte diese komfortable Führung durch eigene Fehler wieder her. Mit einer Zwei-Tore-Führung (12:14) ging es dann in die Kabine.

Bis zur 52. Minute spielten die Jürmker, mehr oder weniger, souverän ihren Streifen runter. Mit Ruhm bekleckerte man sich zwar nicht, aber es reichte, um den TSV auf Abstand zu halten (13:16, 18:21, 20:23). Beim Stand von 22:25 (52.) verpassten es die 97er jedoch, sich spielentscheidend abzusetzen. Stattdessen ließ man die Gastgeber durch fünf torlose Minuten wieder in die Partie kommen, sodass die zwei Punkte beim 25:25 (56.) auf Messers Schneide standen. Die letzte Spielminute sollte dann noch eine Achterbahnfahrt der Gefühle für beide Mannschaften werden und ist nur schwer zu rekonstruieren. Beim Stand von 26:27 vergeben die 97er in doppelter Überzahl frei vorm Tor, der TSV trifft im Anschluss durch einen überhasteten Gewaltwurf nur die Hallenwand.  Bei noch 40 verbleibenden Sekunden und im Ballbesitz war der erste Sieg für die Jöllenbecker zum Greifen nah, doch kam der vergebliche Torabschluss zu früh. Durch einen schnellen Angriff gelang den Hausherren der Ausgleich drei Sekunden vor Spielende. Zu spät, um nach einem Time-Out noch einmal zu einem torgefährlichen Abschluss zu kommen.

Es spielten:

Schneider, Grafen; Zimmerling (7/3); Küthe (5); Jahr (4/1); Gehring, Hermann, Klusmann (je 3); Höfelmeyer, Wittler (je 1); Mühlbeier, Nürnberger, Weszpatat