Am 13.07.2020 verstarb Sebastian Kopschek im Alter von nur 32 Jahren. Sebastian hinterlässt seine Frau und seine einjährige Tochter.

Die Handballer und Freunde des TuS97 Bielefeld-Jöllenbeck sprechen ihnen sowie Sebastians Familie ihr aufrichtiges Mitgefühl und Anteilnahme aus.

An dieser Stelle möchten wir einen Blick zurück auf Sebastians (den meisten bekannt als Pokke oder einfach Seb) Werdegang als Handballer werfen, die Sportart, die ihn seit frühester Kindheit begleitete. Er war im positiven Sinne vom Handball besessen aber nur solange auch die Zeit für Familie, Freunde und Kollegen blieb. Pokke konnte auf der „Platte“ durchaus als „gefährlich“ für seine Gegner bezeichnet werden, im Grunde vermissen wir aber einen liebenswerten, lustigen und feinfühligen Menschen der egal ob als Partner, Vater, Familienmensch, Freund, Kollege oder Sportler das Herz stets am rechten Fleck trug.

Wie war es in den frühen Handballjahren? Seb darf getrost als ein Kind des TuS97 bezeichnet werden. In dieser Spielgemeinschaft vertrat er die Farben des SC Bielefeld. Die Jahrgänge 87+88 stellten früh eine eingeschworene Gemeinschaft auf und neben dem Platz, die stets die „Großen“ ärgerte und viele Erfolge feierte. Hajo Nossek trainierte die Mannschaft in der C-Jugend, mit der die Vize-Bezirksmeisterschaft geholt wurde. Sebastian war bereits zu diesem Zeitpunkt als „Talent“ auszumachen, auch wenn er zunächst auf der Rechtsaußenposition agierte. Die Spiele in der Kreisauswahl konnten aber nicht über die knapp verpasste Meisterschaft hinwegtrösten. Als B-Jugendlicher gelang dann in der Saison 2003/04 einer der größten Erfolge im Jöllenbecker Handball.  Unter Trainer Uli, „Socke“, Wassmann gewann das Team zunächst die Oberligameisterschaft und stürmte anschließend ins Finale der Westfalenmeisterschaft. Erst im Rückspiel mussten sie sich dem VFL Eintracht Hagen geschlagen geben. Eigenartig, dass im folgenden Handball-Kalender beim Saisonrückblick auf das Fehlen eines wurfgewaltigen Rückraums verwiesen wurde. Das sollte sich noch ändern. In den letzten beiden Jugendjahren als A-Jugendlicher unter Trainer Achim Frensing, holten Pokke und seine Jungs zunächst den Vize-Titel der Oberliga und nahmen an der erstmals eingeführten A-Jugend Regionalliga teil. Bereits im Jugendalter sammelte Seb bereits viele Erfahrungen in den Herren-Teams des TuS 97. Nach der Jugendzeit folgte direkt der Sprung in das Oberliga-Team unter Trainer Frank Spannuth.

Neben all den sportlichen Erfolgen kann jeder am heutigen großen Freundeskreis ablesen, dass viele seiner Freundschaften im Vereinsleben entstanden sind, manche davon halten seit den jüngsten Jugendjahren. Auch diese Beständigkeit und Zuverlässigkeit zeichnete Sebastian als Menschen und Sportler aus.

Bis zur Saison 2011/12 spielte Seb in den Seniorenteams des TuS97, entwickelte sich dort zum Rückraum-Shooter und beendete seine letzte Saison in Jöllenbeck mit 177 Toren als erfolgreichster Torschütze seiner Oberliga Mannschaft ab. Es folgte der Ruf aus Spenge und so schwer es Pokke fiel, wollte er nun doch einen Tapetenwechsel wagen. Es ist bezeichnend für Sebastian, dass er auch dem TuS Spenge insgesamt 6 Jahre die Treue hielt. Zudem feierte er dort seine großen Erfolge: Aufstieg in die 3.Liga und zweimal nacheinander gelang der Sieg im Deutschen Amateurpokal. Seb hatte an diesen Erfolgen einen maßgeblichen sportlichen Anteil. Doch auch in Spenge fügte er sich als Mensch in das Team ein, schloss viele neue Freundschaften und hatte bei den Fans „ein Stein im Brett“.

Sein Karriereende sollte jedoch in Jöllenbeck stattfinden. Mit alten Weggefährten ging Seb ab der Saison 2018/19 noch einmal für den TuS97 auf Torejagd. Dieser Weg endete nun plötzlich und unerwartet am 13. Juli 2020.

„Das ist nicht real“, „das ist doch unfassbar“, diese Worte waren in den Tagen nach Sebastians Tod immer wieder zu hören und sie beschreiben sehr gut die Gefühlslage aller (Handball-)freunde.

Lieber Pokke, Du wirst uns sehr fehlen, mach es gut!

Im Namen des TuS97 Bielefeld-Jöllenbeck, Abteilungsleitung Handball TuS Jöllenbeck e.V.