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Christian "Buddha" Trittin750 Zuschauer (!) sahen die Partie der Männer Landesliga gegen den Tabellenführer Brockhagen. Dank einer starken Leistung von Torhüter "Buddha" (Christian Trittin), der die 7-Meter-Würfe gleich reihenweise neutralisierte, gingen die Jürmker schnell klar in Führung. Durch einen beeindruckenden 29:20 Erfolg übernehmen die Jöllenbecker damit die Tabellenführung und müssen nun in den letzten beiden Partien der Saison gegen Kinderhaus und Nordwalde nachlegen.

Hier die Berichte der lokalen Presse:

Der Verbandsliga ganz nah

HANDBALL-LANDESLIGA: TuS 97 II besiegt Brockhagen 29:20 und übernimmt wieder die Tabellenführung

Matthias Foede, 29.04.2014

Bielefeld. Das böse V-Wort "Verbandsliga" wollte in Jöllenbeck auch nach dem Schlusspfiff und dem beeindruckenden 29:20 (12:8)-Sieg im Spitzenspiel gegen den TuS Brockhagen niemand in den Mund nehmen. "Verbandsliga kann ich gar nicht schreiben", witzelte Marc Steinschmidt. Marcel Volmer warnte: "Es gibt noch zwei Spiele, die wir gewinnen müssen." Und Trainer Eric Husemann unkte: "Kinderhaus, gegen die wir nächste Woche spielen müssen, ist unser Angstgegner. Gegen die haben wir seit zwei Jahren nicht gewonnen."

Trotzdem: jetzt mal Butter bei die Fische. Die zweite Mannschaft des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck steht ganz dicht vor dem Aufstieg in die Verbandsliga. Fakt ist: Nach dem famosen Erfolg über Tabellenführer Brockhagen haben sie den Spitzenreiter entthront und führen nun die Konkurrenz mit einem Pünktchen Vorsprung an.

Sie haben es bei zwei noch ausstehenden Begegnungen (eben in Kinderhaus und abschließend zu Hause gegen Nordwalde) selber in der Hand. Dazu kommt noch ein direkter Vergleich, der sich sehen lassen kann. Bereits im Hinspiel hatte der TuS 97 II die Brockhagener mit 32:22 demontiert – nun legten sie ein 29:20 nach gegen die Mannschaft, die anno 2014 all ihre Pflichtspiele in der Liga gewonnen hatte.

Die beste Abwehr der Klasse hatte den besten Angriff an die Kette gelegt. "Sehr gut", lobte Torwart Christian Trittin seine Vorderleute. Marcel Volmer bedankte sich bei den Kollegen für die vielen Gegenstöße und betonte: "Brockhagen hat sechs bis acht überdurchschnittliche Rückraumspieler, von denen jeder eine Partie entscheiden kann. Die hatten wir heute alle im Griff." Die Innenverteidigung mit Christian Kleibrink, Niklas Krebs, Arne Hofemeier und Abwehrchef Fabian Poppe zog den Kontrahenten mit beeindruckenden Zweikampfwerten schon früh den Zahn.

Dazu brillierte zwischen den Pfosten Christian "Buddha" Trittin. Der Jürmker Schlussmann hielt gleich die ersten drei Siebenmeter der Gäste, so konnte der TuS 97 fix auf 6:1 davon eilen. Und von außen war Trittin schier unüberwindlich. Noch nie in dieser Serie haben die Brockhagener so wenig Tore erzielt. Wie zum Hohn versagte bei der Anzeigentafel irgendwann die Zehnerstelle für die Treffer der Gäste.

Den 750 Zuschauern in der Realschulhalle (nach dem Spiel der ersten Mannschaft musste sogar noch eine Extratribüne ausgezogen werden) fiel dies auf, als die Gäste ihren zehnten Treffer zum 10:16 (36.) erzielten, die Tafel aber hartnäckig ein 0:16 verkündete. Ironie des Schicksals war es, dass die Gäste in dieser Phase ganze fünf Minuten ohne Tor blieben und die Anzeige hämisch hochzählte: 17:0, 18:0, 19:0, 20:0. Und natürlich musste es so kommen, dass die Partie laut Tafel mit 29:0 endete.

Wenn die Hausherren überhaupt einmal ganz kurz wackelten, dann zwischen der 41. und 46. Minute, als Krebs und Bruelheide zwei Strafwürfe vergaben und die Gäste von 10:20 auf 14:20 verkürzten.

Doch anschließend brachten Ersatzkeeper Mirko Seliger mit einem parierten Siebenmeter und Tim Schäfer-Nolte mit zwei Sololäufen den TuS 97 wieder in die Spur. Dann nahm die Partie ihren Lauf. Der sportliche Leiter Frank Brennecke eilte vier Minuten vor dem Ende des Gipfeltreffens zu Trainer Husemann an die Bank und schnauzte ihn an: "Lass es jetzt gut sein, das ist hoch genug." Der Hintergrund: Brennecke hatte einem Brockhagener vor dem Anpfiff versprochen, dass das Ergebnis dieses Mal nicht so hoch ausfallen werde wie im Hinspiel. "Das hätte Eric sonst seinen Job gekostet", flachste Brennecke. So viel Spaß muss sein. Die letzten drei Minuten lief in den Spielunterbrechungen schon Stimmungsmusik und die Fans begleiteten das Jöllenbecker Team mit standing ovations. Der Rest war pure Freude. Siegerkreis, Umarmungen, Konsultationen bei den Zuschauern sowie das ein oder andere Kaltgetränk.

"Wir haben die Abendgestaltung ein wenig vom Ergebnis abhängig gemacht", meinte Marc Steinschmidt nach der Schluss-Sirene: "Ich bin sicher, dass uns jetzt etwas einfallen wird." Auch diese Prüfung wird der Jöllenbecker Nachwuchs an diesem Abend mit Bravour bestanden haben.

TuS: Trittin/Seliger; Richter, Kleibrink (1), Hofemeier (2), Steinschmidt (3/2), Kristen (4), Klusmann (6), Schäfer-Nolte (5), Krebs, Stahlberg (1), Volmer (6), Poppe (1), Bruelheide.

Jöllenbeck tanzt und feiert

Handball-Landesliga: TuS 97-Reserve gewinnt Spitzenspiel gegen Brockhagen mit 29:20

Arndt Wienböker, 28.04.2014

Bielefeld(WB/sd/wie). Die Reserve des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck hat einen Riesenschritt in Richtung Verbandsliga-Aufstieg gemacht. Im Landesliga-Spitzenspiel gegen den TuS Brockhagen feierten die Jürmker vor mehr als 700 Zuschauern (!) einen 29:20 (12:8)-Heimsieg.

TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck II – TuS Brockhagen 29:20 (12:8).Wie schon im Hinspiel (32:22) dominierte die TuS 97-Reserve auch das Rückspiel der beiden Spitzenteams. »Brockhagen zweimal so deutlich zu schlagen, ist eine echte Hausnummer. Die scheinen uns wirklich zu liegen«, freute sich Trainer Eric Husemann nach dem Start-Ziel-Sieg, durch den die Jürmker die Tabellenspitze übernommen und den Aufstieg nun in der eigener Hand haben.

Vor der Rekordkulisse von mehr als 700 Zuschauern – es mussten spontan noch Zusatztribünen ausgezogen werden – legte der TuS 97 einen Blitzstart hin und zog auf 7:2 davon. Brockhagen konterte und verkürzte auf 6:8, doch dann setzte sich das disziplinierte Spiel der Gastgeber durch. Gegen die lauffreudige 3:2-1-Abwehr der Jürmker und einen starken »Buddha« Trittin im Tor (parierte unter anderem drei Siebenmeter) fanden die Gäste einfach kein Mittel. »Abwehr und Torwart waren super. Entscheidend war die Phase nach der Pause«, meinte Husemann. Seine Mannschaft machte aus einem 12:8 ein 15:8 und baute diesen Vorsprung auf 20:10 (41.) aus. Brockhagen gelangen dann zwar vier Tore in Folge, aber dadurch ließ sich Jöllenbeck nicht beirren. Über 23:16 und 26:17 fuhr die TuS 97-Reserve einen souveränen Sieg ein – am Ende stand die Halle und feierte den Sieger. »Das war ein tolles Gefühl, aber noch sind wir nicht aufgestiegen«, sagte Husemann mit Blick auf die noch anstehenden Spiele gegen Westfalia Kinderhaus und SC Nordwalde. Brockhagens Trainer Lokman Direk glaubt nicht, dass sich die Jürmker das noch nehmen lassen. »Kopflos und harmlos. Das Ergebnis geht völlig in Ordnung«, rang er um Worte.

TuS 97 II: Trittin, Seliger – Steinschmidt (3/2), Schäfer-Nolte (5), Klusmann (6), Kleibrink (1), Richter, Stahlberg (1), Kristen (4), Volmer (6), Hofemeier (2), Poppe (1), Bruelheide, Krebs.

Jöllenbecker Feierbiester

HANDBALL: Der Erfolg des TuS 97 II ist das Ergebnis einer verdammt guten Nachwuchsarbeit

Matthias Foede, 29.04.2014

Bielefeld. Irgendwann an diesem Samstagabend, als schon lange klar war, dass die Jöllenbecker Reserve das Topspiel der Landesliga gegen den TuS Brockhagen gewinnen (29:20) und mit 7-Meilen-Stiefeln in Richtung Verbandsliga eilen würde, kam die Frage auf. Was passiert denn jetzt? Holen die nun neue Leute? Kann der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck das überhaupt stemmen - die erste Mannschaft in der Oberliga und die Zweite in der Verbandsliga?

Die Antworten sind klar und einfach. Es passiert nicht viel im Handballdorf. Neue Leute braucht der Jürmker nicht - die hat er im eigenen Verein. Ja, der TuS 97 kann das stemmen, weil er für diese Strukturen das zurückliegende Jahrzehnt verdammt hart und verdammt gut gearbeitet hat, organisch gewachsen ist und aktuell die Früchte erntet. Die zweite Mannschaft ist eine Ansammlung aus Eigengewächsen - die einen piepjung, die anderen etwas älter. Diese Truppe hat im Laufe der Saison eine bemerkenswerte Konstanz und Homogenität erlangt, obwohl der Alltag alles andere als konstant und homogen verlief. Da waren zum einen die vielen Verletzten. Am schlimmsten erwischte es Sascha Vogelsang, der jetzt den Co-Trainer gibt, und Tim Werning. Beide rissen sich das Kreuzband. Und da sind die Teilzeitkräfte, die nicht in Bielefeld studieren oder arbeiten, aber trotzdem sportlich zur Stange halten.

Daniel Bruelheide verschlug es nach Wien, Niklas Krebs nach Göttingen, Arne Hofemeier nach Australien, Robert Sternberg nach Asien und Tim Richter griff kurzzeitig für die SG Bünde-Dünne zum Ball. "Bei einer derart hohen Fluktuation ist der Trainingsbetrieb manchmal nicht so leicht zu organisieren", gesteht Coach Eric Husemann. Doch die Integration und Entwicklung der Youngster klappte derart famos, dass der 26 Jahre alte Keeper Christian Trittin schwärmt: "Was die jungen Leute hier leisten, ist einfach toll." Trittin muss es wissen, er hat in der Reserve schon viele kommen und gehen sehen und er war beim Gipfeltreffen am Samstag der beste Mann in der Halle. "Die stehen auch mit ihren ganz jungen Jahren ihren Mann", sagt Trittin. Damit meint er die gerade erst der A-Jugend entwachsenen Kleibrink, Krebs und Bruelheide, aber auch die nur wenig älteren Hofemeier, Seliger, Poppe oder Klusmann. Sie harmonieren mit den Routiniers wie Steinschmidt (31), Schäfer-Nolte (29), Volmer (31) und Stahlberg (29) perfekt. Gemeinsam haben sie eine gute Perspektive in der Verbandsliga, sofern der Aufstieg gelingen sollte. Ändern würde sich an der Jürmker Personalpolitik sowieso nichts. Arne Schlüter wird kürzer treten. Torben Schneider, Jonas Zimmerling (beide schon mit Einsatzzeiten in der Oberliga) und Carl Markworth kommen aus der A-Jugend. Der Rest wird sich geben.

Während das soweit geklärt ist, muss sich der Vorstand nun fragen, ob er die Reserve in der Verbandsliga mit ihren Spielen weiterhin am späten Samstagabend hinter der ersten Mannschaft platziert oder irgendwann anders als zweites Highlight im Männerbereich. Luxusprobleme. Wenn es danach geht, gerät die angestammte Spielordnung im Klub in der kommenden Saison gehörig durcheinander, schließlich feiern die Männer und Frauen des Vereins höchstwahrscheinlich in dieser Spielzeit vier Aufstiege. Wenn alles nach Plan läuft, spielen die Herren in der Ober- und Verbandsliga sowie die Frauen in der Ober- und Landesliga. Damit ist der TuS 97 die Nummer 1 in der Stadt.

Jürmker Reserve ist gewachsen

Verbandsliga-Aufstieg in greifbarer Nähe – TuS 97 und TSG suchen noch nach Verstärkungen

Jörg Manthey und Arndt Wienböker, 29.04.2014

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Aufstiegsträume reifen

Die Jöllenbecker Reserve steht nach dem 29:20-Sieg im Spitzenspiel gegen den TuS Brockhagen mit einem Bein in der Verbandsliga. Bei Westfalia Kinderhaus und daheim gegen den SC Nordwalde kann das Team von TrainerEric Husemannden Aufstieg aus eigener Kraft perfekt machen. »Das war unser Ziel und das haben wir geschafft. Wir sind aber noch nicht durch und dürfen uns nicht zurücklehnen. Gerade gegen Kinderhaus haben wir uns immer sehr schwer getan«, sagt Husemann. Der hatte am Samstag sogar zweimal Grund zum Feiern, denn zuvor half Eric Husemann als Spieler der Bezirksliga-Mannschaft beim wichtigen 28:26 gegen Brockhagen II aus. »Ich habe Brockhagen an einem Tag also zweimal geschlagen«, flachst Husemann. »Die Mannschaft ist gewachsen – sie kann und will. Das hat sie gegen Brockhagen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Für die Entwicklung unserer jungen Spieler wäre es natürlich gut, wenn die Reserve aufsteigen würde«, sagt Achim Frensing und verweist auf die Neuregelung des Doppelspielrechts, nach der U 21-Spieler ab der kommenden Saison nur noch ab Verbandsliga aufwärts zwischen den Mannschaften hin- und herwechseln dürfen.

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