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thumb_sternbergR2Auch wenn die 2. Herren beim 14-19 (50.) bei der SG Bünde-Dünne das Spiel eigentlich schon verloren hatte und beim 19-19 (7-7) Last-Second-Ausgleichstreffer natürlich zunächst lautstark gejubelt wurde, war spätestens nach dem Duschen die Erkenntnis gereift, eigentlich einen Punkt verloren zu haben. Einer bombenstarken Abwehrleistung stand jenseits der Mittellinie leider eine schier katastrophale Chancenauswertung mit 38 (!) teils hochkarätigen Fehlwürfen und 13 technischen Fehlern gegenüber. Wenn die Jürmker Spieler bei der Auswahl der Weihnachtsgeschenke ebenso großzügig sind wie beim Auslassen der Torchancen, dürfen sich die Spielerfrauen und Juweliere auf ein diamantenes Fest freuen.

Nachdem Joscha Patzwald am Freitag erfolgreich an der Schulter operiert wurde und nun eine lange Pause vor sich hat, fehlte auch Tim Werning studiumsbedingt. Dafür wurden von der vorher spielenden Vierten schnell noch Michael Bierhake und Physio Jörn O. verpflichtet, zudem gab Florian Bußmeyer (A-Jugend) sein Saisondebüt. Die Bünder waren ebenfalls mit 4-10 Punkten gestartet und lagen damit der eigenen Erwartung weit zurück. Das Team um die ehemaligen Bundesligaspieler Traub und Bock verfügt über eine schwer zu knackende Defensive und da auch die Jürmker sehr griffig deckten, startete das Spiel entsprechend schleppend. Nach 10 Minuten stand es gerade einmal 2-2. Bereits in der 1. Hälfte ließen die Jürmker zahlreiche gute Konterchancen liegen und scheiterten am gut aufgelegten Dominic Feist im Bünder Kasten. Auch sein Gegenüber Christian Trittin hatte einen Sahnetag erwischt und krönte seine Leistung mit dem 7-7 Ausgleichstreffer zum Pausenpfiff. In der 2. Halbzeit scheiterten die Jürmker erneut an ihrer Angriffsleistung Über 11-10, 14-10, 16-11 setzten sich die Zigarrenstädter auf 19-14 (50.) ab und sahen wie der sichere Sieger aus. Immer wieder stibitzte die 97er Abwehrformation den Ball, um vorne völlig frei zu scheitern. Insgesamt standen ein Dutzend frei (!) verworfener Tempogegenstöße in der Statistik. Dennoch holten die Jürmker Tor um Tor auf und hatten in den letzten 20 Sekunden bei Ballbesitz die Chance zum Ausgleich. Nachdem ein Einwurf zwei Mal wiederholt werden musste und Erinnerungen an den letzten WM-Auftriff der Deutschen hervorruf, landete der Einwurf bei Kreisläufer Marc Steinschmidt. Dieser setzte sich gut ein und holte mit der Schlußsirene den entscheidenden Siebenmeter heraus, den Maik Braunheim nervenstark verwandelte. Von daher konnte der Punkt natürlich ganz klar in die Kategorie "Gewinn" eingestuft werden, angesichts der fehlenden Abgezocktheit vor dem Tor hätte eine zumindest 40 prozentige Chancenauswertung zum Sieg gereicht. Bemerkenswert ist, dass beide Mannschaften trotz des abwehrbetonten Spiels sehr fair deckten und lediglich drei Zeitstrafen vergeben wurden.
In der kommenden Woche treffen die Jürmker am Sa um 19.45 Uhr in eigener Halle auf den CVJM Rödinghausen. Der Aufsteiger hat sich auf Anhieb etabliert und verfügt mit Oberliga-erfahrenen Spielern wie dem Ex-Jürmker Martin Glüer und den Stühmeier-Brüdern über eine sehr starke Truppe. In der kommenden Woche gilt es nun, das Spiel in der Hälfte des Gegners wieder zu beleben und vor dem Tor den nötigen Killerinstinkt zu aktivieren.

TuS 97: Trittin (1)/Schürmann; Hennigs (4), Braunheim (4/2), Heins, Schäfer-Nolte, Steinschmidt (je 2), Duderstadt, Kastner, Sternberg, Bußmeyer (je 1), Schwarze, Bierhake