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Im Nachholspiel gegen den TVC Enger waren in der heimischen Realschule beide Teams lange Zeit gleichauf. Der TuS konnte sich nach einer hitzigen Schlussphase letztlich doch noch behaupten und mit dem 25:23 (12:10) zwei weitere wichtige Punkte im Abstiegkampf gewinnen. Nachdem für viele Mannschaften bereits die langersehnte Osterpause begonnen hatte, musste sich die Vierte noch einmal zusammenflicken und im Nachholspiel gegen den TVC Enger antreten. Neben der üblichen gezielten Vorbereitung aufs Spiel, nicht umsonst lässt der Trainer die Spiele mitschneiden, wurden dieses Mal noch etwas exotischere Trainingsmethoden genutzt, die sich positiv auf die Psyche auswirken sollten.

So traf sich der Großteil der Patzwald-Schützlinge zur audiovisuellen Wahrnehmungsförderung (AVWF). Das ganze funktioniert so: Kopfhörer auf, Musik an und besonders schwierig für die Spieler der Vierten... Klappe halten. Die Musik wird durch ein spezielles Gerät so modulliert, dass das autonome Nervensystem positiv beeinflusst wird. Nach vier von zehn absolvierten Einheiten in der vergangenen Woche, waren alle gespannt, ob schon erste Auswirkungen festzustellen seien. Doch jetzt genug der Sport-Neurologie und ab zum Spiel.

Neben dem Heimvorteil ließ ein weiterer Lichtblick die Jürmker auf die Fortsetzung der begonnenen Siegesserie im Abstiegskampf hoffen. Man durfte harzen! Ein Luxus, der den angereisten Gästen zuhause seit dieser Saison verwehrt wird. Und was für die Kanone das Schießpulver ist, so ist für die Jöllenbecker Tormaschinen nun mal das Harz. Einziger Wermutstropfen war der sonst so üppig gefüllte Kader der Vierten, Urlaubszeit und Verletzungen sorgten dafür, dass auf dem Spielberichtsbogen diesmal drei Felder freiblieben.

In der ersten Halbzeit spielten beide Teams auf Augenhöhe, auch das Spielzugrepertoire wurde endlich wirkungsvoll eingesetzt. Trotz guter Chancen wurde leider viel verworfen und unnötige Fehler gemacht, die dazu führten, dass der TuS sich nie wirklich absetzen konnte. Ein starker Schild, wenige Namen sind für einen Hüter treffender, sorgte jedoch mit einer herausragenden Quote von 40% dafür, dass viele Gegentore verhindert wurden und hielt die Jöllenbecker so weiterhin im Spiel. Die Hausherren gingen mit einem 2-Tor-Vorsprung (12:10) in die Halbzeitpause.

In der zweiten Halbzeit stellte Headcoach Sven Patzwald auf ein schnelleres Spiel um, indem er auf den Angriff-Abwehr-Wechsel von Kleinschmidt und Kluge (der bekannte k. u. k.-Wechsel) verzichtete. So wurde der Ball schneller nach vorne getragen. Dies zeigte Wirkung. Die Vierte erarbeitete sich nach gut 15 Minuten erstmals auf eine 6-Tore-Führung. Bemerkenswert ist hier die gute Abwehrleistung von Marius Kleinschmidt. Führte etwa schon die audiovisuelle Wahrnehmungsförderung zu diesem Höhepunkt seiner Karriere als Abwehrspezialist?
Nun hieß es Nerven bewahren, um den Sieg sicher nach Hause zu tragen. Durch mehrere Zeitstrafen gegen den TuS in der Schlussphase und ein etwas hektisches Spiel, konnten sich die Engeraner jedoch in den letzten Minuten nochmal heran kämpfen. Der Abstand schmolz wieder auf die 2-Tore-Führung der ersten Hälfte zusammen. Dennoch blieben die 97er konzentriert und schafften es den Abstand aufrecht zu erhalten, bis dann endlich der Abpfiff ertönte und die Anzeigetafel einen Endstand von 25:23 aufwies.

Es spielten: Schild, Dogan; Zinn (9), Jahr (8), Kronsbein, Martin (je 3), Klenk (1), Meiser, Kleinschmidt, Kluge, Patzwald