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Dr. Harald Schmidt umrahmt von Melanie Gerner und Ralf Klusmann vom TuS 97.Bielefeld. Am 1. November verstaltete das Lehrwesen des Handballverbandes Westfalen eine Mutliplikatorenschulung und Fortbildungsveranstaltung in Zusammenarbeit mit dem TuS 97 Bielfeld-Jöllenbeck zum Thema „Kinder stark machen“. Ein großartiges und engagiertes Projekt, das initiiert wird durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Besonders toll für uns war, dass es uns gelang, für diese Fortbildung mit Dr. Harald Schmid einen der größten deutschen Athleten aller Zeiten gewinnen zu können, der mit seiner Ausstrahlung und seinem authentischen Auftreten aufweckt, hilft und motiviert. Die 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten die besondere Gelegenheit, von Schmids Kompetenz, Ansprache und Art profitieren zu dürfen.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Ralf Klusmann, Vorstand des TuS 97, und HV-Lehrwart Björn Wißuwa ging es sofort in die Sporthalle, in der Schmid mit den Anwesenden diverse Spiele und Übungen absolvierte. Zunächst ging es um Kommunikation und die Suche nach Gemeinsamkeiten in wechselnden Gruppen und Konstellationen. Unter spielerischen Aspekten wurden dann in unvorhersehbaren Situationen gemeinsam kreative Lösungen gesucht und gefunden. Die Gruppe war durchgängig bei den Aufgaben engagiert und motiviert unterwegs.

In einem weiteren Schritt stand dann neben der Kooperation der Aufbau von Vertrauen im Zentrum der Übungen. Es war großartig zu beobachten, mit welchem Spaß die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hierbei zu Werke gingen. Die Komplexität und damit verbunden auch die Anforderung wuchs kontinuierlich und man wurde immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt, die es zu meistern galt. Hilfestellung, Vertrauen und Kooperation waren gefragt. Die Aufgaben wurden bei immer wieder neuen und anderen Reizen und Ansprüchen ausgezeichnet von den Gruppen gelöst.

Harald Schmid achtete immer wieder darauf, dass alle an den Lösungen aktiv beteiligt waren und halfen, wo sie konnten und es nötig war. Im Anschluss ging es dann darum, auch das theoretische Rüstzeug zu bekommen. Das Thema Sucht wurde unter verschiedenen Aspekten angesprochen, die Frage nach Gründen und Motiven erörtert und genau hingeguckt, was Prävention bewirken muss und kann. Gemeinsam wurde erarbeitet, was den Gefühlstank füllen kann, wo die „Tankstellen“ und Gefahren zu finden sind und wo man Hilfe, Zuversicht und Unterstützung finden kann. Das ganze fand in entspannter Atmosphäre und in einem regen Austausch aller Beteiligter statt!

In einer Gruppenarbeit überlegten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann, wie man das Erlernte und die gemeinsam erworbenen Erkenntnisse in der Praxis in die Vereinsarbeit einbauen kann. In der Präsentation wurden dann auf der Hand liegende Vorschläge ebenso vorgestellt wie bereits gesammelte Erfahrungen und mutige Ansätze.

Zum Abschluss fand dann eine kleine Podiumsdiskussion mit Mitgliedern des Lehrstabs und des Kompetenzteams des HV Westfalen statt. Unter Moderation von Björn Wißuwa beantworteten vier Experten die Fragen der Gruppe und gaben Ihre Statements ab.

Hennes Gibbels berichtete aus seinen Erfahrungen als Verantwortlicher im Verein aber auch aus seiner beruflichen Tätigkeit im Jugendamt. Er ermunterte die Anwesenden zum offensiven Umgang mit Themen wie dem Führungszeugnis etc. und schilderte, welche Dynamik entwickelt werden kann.

Thomas Binnberg ergänzte seine Erfahrungen mit Personen, die nicht auf der Sonnenseite der Gesellschaft stehen und wo wir in unserer sportlichen Aufgabe präventiv tätig werden können. Er sprach auch darüber, wo wir uns engagieren sollten auch wenn es unbequem sein könnte aber eine große Herausforderung darstellt.

Dr. Henning Albrecht berichtete als Facharzt für Orthopädie und Sportmedizin von seinen Erfahrungen mit zunehmenden Belastungen und Verletzungen bei Jugendlichen. Er appellierte an alle, Belastungsreize altersgerecht zu dosieren und für nötige Pausen zu sorgen.

Dr. Albrecht informierte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch über die Zeiträume, in denen schwere Verletzungen deutlich zunehmen und die möglichen Ursachen.

Dirk Mimberg, Lehrstabsmitglied des HV Westfalen, ergänzte dann seine persönlichen Erfahrungen als Trainer einer Jugendmannschaft und als Verantwortlicher in der strategischen Ausrichtung der Jugendarbeit in seinem Heimatverein. Die Definition von Zielen der Jugendarbeit, das Bekenntnis zu Jugendlichen, die dem Verein die Treue halten und die soziale Aufgabe von Vereinen sind dabei für ihn hohe Werte. Er führte auch an, wie ein gezieltes Orientieren an Projekten wie „Kinder stark machen“ das Profil eines Verein prägen und beeinflussen kann und damit sogar positiv zur Mitgliederentwicklung beiträgt.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich sehr angetan von der Veranstaltung. Insbesondere die Strahlkraft von Dr. Schmid begeisterte außerordentlich. Deutlich wurde neben der Unterstützung in der Entwicklung Jugendlicher auch die wachsende Bedeutung solcher zielgerichteter Entwicklungs- und Präventionsprogramme im Hinblick auf die demografische Entwicklung.

Ein besonderer Dank geht an unseren Gast Dr. Harald Schmid und an TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck für die vorbildliche und freundliche Betreuung und Bewirtung. Ein Dank geht auch an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die engagierte Teilnahme, die sicherlich niemand bereut hat, und die extra angereisten Experten in der Podiumsdiskussion.

Im nächsten Schritt geht es nun darum, Referentinnen und Referenten aus unserer Mitte zu finden, die dieses großartige Projekt an die Basis bringen und damit „Kinder stark machen“ in den Handballvereinen unseres Verbandes für die Herausforderungen von heute und morgen. Interessenten melden sich bitte bei Lehrwart Björn Wißuwa.

Diese Veranstaltung war ein Highlight in der Veranstaltungsserie des HV Westfalen und hätte deutlich mehr Besucher verdient.

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